Ein Unfall, eine schwere Erkrankung, ein Schicksalsschlag: Wenn der Alltag plötzlich stillsteht, wird deutlich, wie fragil das Leben sein kann. Denn plötzlich ist der Mensch, um den sich sonst alles dreht, nicht mehr handlungsfähig. Für Angehörige und Nahestehende beginnt in solchen Momenten eine Phase der Unsicherheit, oft auch der Überforderung. Es fehlt an Klarheit, an Ansprechpartnern, an Informationen. Genau hier zeigt sich, wie entscheidend vorausschauende Beratung sein kann – auch jenseits klassischer Versicherungslösungen.
Mehr als Vermittlung: Maklerinnen und Makler sind Vertrauenspersonen
In der täglichen Praxis zeigt sich: Wer sich um die finanzielle Sicherheit eines Menschen kümmert, erhält oft tiefe Einblicke in dessen Lebenssituation. Familienkonstellationen, Verantwortung, Ängste, Pläne – all das fließt in die Beratung mit ein. Aus dieser Vertrauensbasis entsteht mehr als ein Vertragsverhältnis. Es entsteht Verantwortung. Und diese Verantwortung endet nicht bei der Police.
Notfallmanagement ist keine Zusatzleistung. Es ist die logische Verlängerung einer guten, ganzheitlichen Beratung.
Was genau umfasst Notfallmanagement?
Unter dem Begriff „Notfallmanagement“ wird eine strukturierte Vorbereitung auf Situationen verstanden, in denen die eigene Handlungsfähigkeit ausfällt – sei es vorübergehend oder dauerhaft. Einige Elemente sind:
- Vorsorgevollmacht: Wer darf im Ernstfall rechtsverbindlich handeln?
- Patientenverfügung: Welche medizinischen Maßnahmen sollen getroffen – oder unterlassen – werden?
- Sorgerechtsverfügung: Was passiert mit meinen Kindern, wenn ich mich nicht mehr um sie kümmern kann?
- Notfallkontakte: Wer muss als Vertrauensperson informiert, wer soll im Notfall eingebunden werden?
- Dokumentenverfügbarkeit: Wo liegen wichtige Unterlagen? Wer hat Zugriff?
Diese Aspekte greifen tief in das Leben der Betroffenen ein – und berühren zentrale Fragen der Autonomie, Fürsorge und Verantwortung.
Warum der Versicherungsmakler die richtige Adresse ist
Viele Menschen wenden sich mit solchen Fragen zunächst an Ärztinnen, Banken oder Rechtsanwälte. Dabei liegt die Stärke eines Maklers gerade in seiner vernetzten Sichtweise:
- Überblick über bestehende Absicherungen und familiäre Strukturen
- Wissen um finanzielle Verpflichtungen und Schutzlücken
- Vertrauen durch langjährige Betreuung und regelmäßigen Kontakt
Dazu kommt: Maklerinnen und Makler sprechen regelmäßig über Themen, die vielen unangenehm sind – Krankheit, Tod, Vorsorge. Gerade deshalb können sie sensibel aufklären und Orientierung geben. Sie schlagen die Brücke zwischen organisatorischer Klarheit und menschlicher Nähe.
Verantwortung beginnt mit einem Impuls
In der Praxis zeigt sich immer wieder: Die meisten Menschen haben sich noch nie mit dem Gedanken auseinandergesetzt, dass sie durch Unfall oder Krankheit handlungsunfähig werden könnten. Sie wissen nicht, wie schnell ein Ernstfall eintreten kann – und wie schwer es ist, ohne Regelungen zu handeln.
Deshalb ist es wichtig, proaktiv zu informieren. Nicht belehrend, sondern öffnend. Hilfreiche Einstiege in der Beratung können sein:
- „Was würde passieren, wenn Sie morgen nicht mehr ansprechbar wären?“
- „Wissen Ihre Angehörigen, wo Ihre wichtigsten Unterlagen liegen?“
- „Gibt es jemanden, der rechtlich für Sie entscheiden dürfte?“
Diese Fragen stoßen nicht auf Widerstand – sie stoßen etwas an. Denn sie kommen nicht aus Verkaufsinteresse, sondern aus Fürsorge.
Wer als Vermittler Risiken absichert, muss auch Kontrollverlust absichern
Beratung endet nicht bei der Beratung zur wichtigen Absicherung mit einer Risikolebensversicherung, Sterbegeldversicherung oder dem Schutz der Arbeitskraft. Wer Menschen in Versicherungsfragen begleitet, übernimmt auch Verantwortung in Situationen, in denen Policen allein nicht ausreichen. Notfallmanagement gehört deshalb nicht an den Rand, sondern in den Mittelpunkt einer zeitgemäßen und verantwortungsbewussten Maklerarbeit.
Makler sind nicht nur dann gefragt, wenn ein Vertrag abgeschlossen wird – sondern gerade dann, wenn ein Leben aus dem Gleichgewicht gerät.
Titelbild: © Oliver Mest
Zum nächsten Beitrag dieser Reihe: Es geht doch nicht um die Rendite!